Trauer & Verlust
Es gibt Momente im Leben, in denen unsere Welt Kopf steht. Wir verlieren den Boden unter den Füßen und fühlen uns wie in einem unwirklichen Film. Wenn ein nahestehender Mensch im Sterben liegt oder verstorben ist, wenn ein Suizid das bisherige Leben in Frage stellt, eine lebensverkürzende Diagnose alles verändert oder eine Schwangerschaft mit dem Tod des Kindes und dessen stiller Geburt endet, ist nichts mehr so wie es mal war.
Das sind Momente, mit denen wir uns selbst verändern. Unser Umfeld auch. Oft erleben Menschen, daß Freunde, Kollegen oder Nachbarn unsicher reagieren oder sich sogar abwenden aus Unsicherheit etwas Falsches zu machen oder zu sagen. Oder sie erwarten nach einiger Zeit den gewohnten lebenslustigen Menschen, fühlen sich überfordert vom andauernden Schmerz und der Trauer. „Jetzt muß es aber mal gut sein“ sind Sätze, die verletzen und für Trauernde oft zum Rückzug führen.
Hilfreich und entlastend ist dann ein Raum, in der sich Trauer ohne Bewertung zeigen darf - mit allen Facetten einfach nur da sein. So, wie es jetzt gerade ist. Trauerbegleitung bietet Unterstützung in diesen Lebensphasen, hilft handlungsfähig zu bleiben und den eigenen Weg in die Zukunft zu finden und zu gehen. Ich begleite Kinder, Jugendliche und Erwachsene einzeln oder im Familienverband mit Gesprächen und oft mit fördernden kreativen Elementen. Durch das Verstehen der unterschiedlichen Trauerformen und Ausdrücke in der Familie wächst das Verständnis füreinander. Ich biete Beistand und Beratung zur Stabilisierung. Für Kinder, Jugendliche und verwaiste Eltern gestalte ich gemeinsam mit Kolleginnen Trauergruppen im Zinnoberhaus. Denn ich bin überzeugt davon, dass der Austausch untereinander die Perspektive auf das eigene Erleben positiv erweitert und den eigenen Trauerweg bereichert..
Die Menschen vergessen, was du sagst und was du tust. Aber wie sie sich in deiner Gegenwart gefühlt haben, vergessen sie nie.
Maya Angelou
Kompetenz stärken für Einzelne und Gruppen
Wenn eine Freundin oder ein Freund, Kollegin oder Kollege, Nachbar oder Nachbarin, ein Mitglied einer Klassengemeinschaft oder ein Mitglied vom Kollegium einen Verlust erlitten hat, dann fühlt sich häufig auch das Umfeld betroffen. Wie gehen wir mit dem Menschen um? Ob man eher nachfragen soll oder das Thema umgehen, weil die richtigen Worte fehlen und man es nicht noch schlimmer machen möchte? Trauer bei anderen macht oft unsicher. Einzeln oder in einer eigenen, geschlossenen Gruppe begegnen wir dem Thema Trauer um die Trauernde oder den Trauernden in Zukunft gut begleiten zu können. Und seine eigene Kompetenz auf dem Gebiet zu stärken.
